Das Land, in dem meine Eltern umgebracht wurden – Liebeserklärung an den Iran

Blog 2011-09-29

Mit diesem Schreiben möchte ich mein Buch Das Land, in dem meine Eltern umgebracht wurden – Liebeserklärung an den Iran ankündigen, das neu beim Herder Verlag erschienen ist.

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Vor dreizehn Jahren, im Herbst 1998, geschahen eine Reihe an politischen Morden im Iran. Meine Eltern, Dariush und Parvaneh Forouhar, zwei führende oppositionelle Politiker, waren die ersten Opfer dieser Verbrechen. Ich erhielt die Nachricht ihrer Ermordung an einem Sonnabend in Deutschland. Zwei Tage später reiste ich in den Iran. Seitdem sind meine Reisen zu einem Akt des Widerstandes geworden. Read More

Die Last der Gegenwart, FAZ, 10. Juli 2011

Blog 2011-07-10

„Schweigen ist durchdrängt von Ungesagtem“ diese populäre Verse die schon oft in politische Zusammenhängen im Iran zitiert wurde, gewinnt erneut an Aktualität als die Proteste zum Jahrestag der „Grüne Bewegung“ im Zeichen des Schweigens angekündigt werden: Schweigemarsch auf Teheraner Strassen die vor nur zwei Jahren Schauplatz eine mutige Revolte waren. Die „Grünen“ wollen Präsenz zeigen ohne sich aber in große Gefahr zu begeben – in Camouflagehaltung verharren und Gunst der Stunde abwarten. „Gewaltlosen Widerstand“ wird in virtuellen Raum beschwören die als Treffpunkt der Aktivisten fungiert. So tief sitzen die Wunden der vergangenen Konfrontationen mit der nackte Gewalt, der die Agenten und Schläger des Regimes zutage tragen, in Leib und Seele der Aufständische. Sogar der Aufruf zum Protest zeigt die aktuelle Camouflagehaltung: Ein geheime Rat deren Mitglieder anonym bleiben, veröffentlicht die parolenreiche Ankündigung zum Schweigemarsch. Der Rat beansprucht dem Sprachrohr der Führungsfiguren der Bewegung, Mussavi und Karrubi, zu sein, die nun seit 120 Tage unter Hausarrest gestellt und mundtot gemacht worden sind. Im Gegensatz zu vergangene Protestaufrufe hat keine der namhafte Politiker, die sich mit der Grüne Bewegung solidarisiert, seine Beteiligung angekündigt. Das Volk soll auf die Strasse gehen, die Herrschaften würden sich, wenn möglich, anschließen. Read More

هاله جان ای کاش ذره ای از صبوریت را برایم جا میگذاشتی

Blog 2011-06-01

خبر آنقدر ناگوار و یکباره بود که باورش را ناممکن می کرد : هاله سحابی درگذشت.
haleh
با بهت روبروی این صفحه لعنتی کامپیوتر نشسته بودم و در حرکت های عصبی لابلای صفحه های ایننترنتی دنبال تکه خبرهایی میگشتم که راوی مرگ عزیزی بودند.
تکرار خبر قطعیت فاجعه بود. هاله تصویر پدر در آغوش گرفته بود تا پیکر عزیز او را که چراغ زندگی اش بود به خاک بسپارد که زیر ضربه ها و دشنام های ماموران حکومتی از پا درآمد، قلب پاکش از ضربان ایستاد و هلاک شد. Read More

Veranstaltungsreihe: Iran im Umbruch; Frauen als Akteurinnen, Offenbach

Blog 2010-11-03

Vom 3.11 bis 3.12.2010, VHS Offenbach
Parastou Forouhar berichtet über ihre Erfahrungen im Iran und mit der Islamischen Republik.
Zunächst möchte ich sagen, dass ich mich sehr geehrt fühle, heute, zum Auftakt diese Veranstaltungsreihe, über die iranische Frauen sprechen zu dürfen – über das permanente Unrecht, dem sie ausgesetzt sind, über ihre unermüdliche Anstrengung, diesem Unrecht zu entkommen.
Anfangen möchte ich mit der Vorstellung der Dame deren Foto ich neben mir habe – Nasrin Sotoudeh. Sie ist Anwältin und zweifache Mütter. Ihre Kinder sind 4 und 10 Jahre alt. Nasrin Sotoudeh sitzt seit dem 4. September in Haft. Der Grund dafür ist, dass sie während der letzten Jahre politische Gefangene verteidigt hat und den Drohungen zum Trotz nicht aufgehört hat, über ihre Schicksale zu berichten. Dass sie der Frauenbewegung im Iran angehört und diese im Laufe der Jahre mit ihrer juristischen Unterstützungen gestärkt hatte.
Das sind Informationen, die man über sie liest, in den Medien, in Eilbriefen der Menschenrechtsorganisationen an die Behörden der Islamischen Republik, in zahlreichen Petitionen, die im Internet kursieren und ihre Freilassung fordern. 

Aber ich kenne sie persönlich und möchte sie Ihnen vorstellen, wie ich sie in Erinnerung habe. Oftmals beobachtete ich sie, wie sie den Menschen und den Frauenrechtaktivisten juristische Ratschläge gab. Sie sprach ruhig und beherrscht, artikulierte mit Gesetzen und Paragraphen. Der Blick in ihre Augen blieb stets unerschrocken, sogar distanziert, da sie sich in jeder verzwickten Situation zu rechtlichen, machbaren Auswegen verpflichtet sah. Das ist keine einfache Aufgabe, da die Gesetze sehr oft in ihren Augen ungerecht sind, was sie auch in Nebensätzen erwähnt – doch sie sind nun mal das einzige Instrument, das sie zur Verfügung hat. Sie schluckte ihre Wut herunter, um konstruktiv zu bleiben und ihren sachlichen Optimismus nicht zu verlieren.  Read More

Solidaritätskundgebung der Frankfurter Künstler mit der “Grüne Bewegung”, Schauspielhaus Frankfurt, 14.03.2010

Blog 2010-03-14

„Sobald ich die Augen schließe, kommt Jemand aus der Vergangenheit auf Besuch zu mir, oder ich besuche ihn“ schreibt Khader Abdollah, der iranische Schriftsteller, der seine Bücher in Holländischer Sprache verfasst.
Wie zahlreiche andere Iraner lebt er im Exil und erzählt erinnerte Geschichten.
Auch sein Name ist entstanden in Erinnerung an zwei hingerichtete Freunde,  Khader und Abdollah. Zwei von vielen toten Iranern die wir auf unserer Reise in die Fremde mitgenommen haben.Diese Toten: Hingerichtete, Verschleppte, Ermordete, verweilen unter uns, sie sind uns aber oft im Schatten ihrer Unsichtbarkeit entrückt. Es sind unter ihnen junge Mütter und Väter, die jetzt so alt wären wie es ihre Kinder sind, die sie zurücklassen mussten! Es sind unter ihnen Lebenspartner, Geschwister, Eltern, Verwandte  und alte Freunde aus der Jugendzeit – Gestalten aus der iranischen Vergangenheit die in der deutschen Gegenwart schwer einen Platz finden, während ihre Angehörigen schon längst Bürger dieser Stadt und dieses Landes geworden sind.  Read More

Reisebericht, Feb. 2010

Blog 2010-02-15

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,
als mir bei meiner letzten Reise in den Iran die Aussreise verboten wurde und ich den Schikanen des Regimes ausgesetzt war, haben Sie mir beigestanden.
Ihrer aktiven Anteilnahme verdanke ich meine Rückkehr hierher nach Hause.
Als Zeichen meiner Dankbarkeit habe ich einen Reisebericht geschrieben, um meine Eindrücke und Erlebnisse während dieser Reise mit Ihnen zu teilen.
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