In frühen Stunden der Mittwoch den 11. November kam ich in Teheraner Flughafen an. Seit der politische Ermordung meiner Eltern, Dariush und Parvaneh Forouhar, fahre ich jedes Jahr im Herbst nach Teheran um meine Eltern an ihrem Todestag am 22. November in ihrem Haus zu gedenken. Im Gegensatz zu meiner vorherigen Reisen zu diesem Anlass, wurde ich diesmal bei der Ankunft von den Sicherheitsbeamten nicht aufgesucht. Ich erhielt keine Vorladung und wurde nicht Vorort verhört. Das stimmte mich optimistisch.
Am Donnerstagnachmittag, an dem ich wie gewohnt während meiner Aufenthalte in Teheran, meiner Elternhaus die Besucher öffnete, konnten die Gäste ohne Verhinderung der Sicherheitskräfte das Haus aufsuchen.
Am Mittwoch den 18. November erschien eine Anzeige zum Todestag meine Eltern in einer Tageszeitung, in dem mein Bruder und ich der Öffentlichkeit zum Gedenken am 22. November zu unserer Elternhaus eingeladen haben.
Am selben Nachmittag erhielt ich einen Anruf von einen Herrn „Mohammadi aus der Ministerium“. Er teilte mir mit dass die Gedenkveranstaltung unter keinem Verbot stehe, jedoch die Sicherheitskräfte der „Problematischen Personen“ das Eintreten verhindern werden. Auf meine Frage nach genauere Definition des Begriffes, wiederholte er der alt bekannte Worthülsen die seit Jahren zur Defammierung der Dissidenten eingesetzt werden: Contrarevolution, die Jenige die gegen dem Staat und innere Sicherheit Machenschaften betreiben usw. Er benutzte aber auch ein Begriff der mir in diesem Zusammenhang neu erschien: kriminelle Vergangenheit